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Nachrüsten für die Zukunft: Der Übergang zu LED in der Cannabisindustrie der EMEA-Region

Kommerzieller Cannabisanbau unter LED-Wachstumslampen mit Stütznetzen.
Eine Fortsetzung der Cultivator-Serie von Fluence

Der Stand der Nachrüstung in EMEA

Die Cannabisindustrie in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) befindet sich im Wandel, da immer mehr Anbauer die Vorteile einer Modernisierung ihrer Anbauanlagen erkennen. Anders als in Nordamerika, wo Legalisierung und Regulierung zu einer breiten Anwendung moderner Anbautechniken geführt haben, entwickelt sich der europäische Cannabissektor noch immer im Rahmen strenger pharmazeutischer und landwirtschaftlicher Standards. Viele bestehende Anlagen wurden gebaut, bevor die LED-Technologie flächendeckend verfügbar war, sodass viele noch immer auf veraltete Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS) angewiesen sind. Wie Franz Josef Sima, ein Experte für Gartenbaudienstleistungen von Fluence, erklärt: „Da die Branche einfach kleiner ist, laufen viele Altanlagen noch mit Hochdruckenergie. Aufgrund der schwankenden Strompreise und des Strebens nach höherer Energieeffizienz sehen wir jedoch ein wachsendes Interesse an der Nachrüstung.“

Warum Retrofitting? Der Business Case für LED

Die Umrüstung von HPS auf LED gewinnt in ganz Europa an Bedeutung, ist aber nicht ohne Herausforderungen. Viele Anbauer sind vorsichtig und bleiben lieber bei Bewährtem, als Produktionsunterbrechungen zu riskieren. Die finanziellen Vorteile der Umstellung auf LED-Beleuchtung lassen sich jedoch immer mehr ignorieren. „Die Strompreise waren gestiegen, jetzt sinken sie wieder, aber die Leute interessieren sich jetzt viel mehr für eine Umrüstung“, bemerkt Franz. „Sie wollen eine höhere und schnellere Kapitalrendite. Die neuesten Anlagen laufen bereits mit LEDs, und wir freuen uns, an vielen sehr guten Projekten beteiligt zu sein.“ Die Umstellung auf LED ist nicht nur auf Stromkosteneinsparungen zurückzuführen. Anbauer, die umrüsten, erzielen auch höhere Erträge, schnellere Erntezyklen und eine verbesserte Pflanzengesundheit. Laut Franz „sehen wir, dass Anbauer jetzt 1,5 Kilogramm pro Quadratmeter ernten im Vergleich zum 1-Kilogramm-Standard von HPS-Anlagen und in einigen Fällen sogar ihre Zykluszeit verkürzen.“

Die Herausforderungen der Nachrüstung in EMEA

Trotz der Vorteile ist die Nachrüstung in EMEA mit besonderen Herausforderungen verbunden. Viele ältere Anlagen erfordern erhebliche Infrastrukturänderungen LED-Beleuchtung zu integrieren. „Es ist nicht immer eine Plug-and-Play-Lösung“, erklärt Franz. „Manchmal müssen ganze elektrische Systeme neu verdrahtet und HLK-Systeme angepasst werden, um die unterschiedliche Wärmeabgabe von LEDs im Vergleich zu HPS-Lampen zu berücksichtigen.“ Fluence hat jedoch Lösungen entwickelt, um den Prozess zu vereinfachen. Die RAPTR-Serieist beispielsweise ein 1:1-Ersatz für herkömmliche 1000-W-HPS-Leuchten. „Mit RAPTRs kann man die HPS herausnehmen und die LED anschließen, ohne alles neu verkabeln zu müssen. Das ist für viele Grower ein entscheidender Vorteil“, sagt Franz. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das nötige Fachwissen für die Umstellung. „Man kann nicht einfach LED-Leuchten installieren und erwarten, dass alles genauso funktioniert wie vorher“, fügt Franz hinzu. „Das Bewässerungssystem muss an die gestiegenen Mikromolwerte angepasst werden, und die Grower müssen ihre Nährstoff- und Umweltstrategien anpassen.“

Die Zukunft der Nachrüstung in EMEA

Während Nachrüstung Obwohl sich die Technologie noch in der Anfangsphase befindet, nimmt sie zunehmend Fahrt auf. Immer mehr Unternehmen erkennen die langfristigen Vorteile der LED-Technologie, sowohl in Bezug auf Kosteneinsparungen als auch auf verbesserte Ernteerträge. Das Fachwissen der Gartenbauspezialisten von Fluence erweist sich als unschätzbar wertvoll, um Anbauern bei der erfolgreichen Umstellung zu helfen. Eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte stammt von einem europäischen Anbauer, der unter Franz‘ Anleitung von HPS auf LED umgestiegen ist. „Wir hatten 11 verschiedene Sorten in einem Gewächshaus mit 6.240 Pflanzen“, erinnert er sich. „Durch Optimierung der Beleuchtung und der Umgebung konnten wir den THC-Gehalt von 23 % auf 30 % steigern und gleichzeitig den Gesamtertrag und die Effizienz verbessern.“ Die Zukunft des Cannabisanbaus in EMEA geht zweifellos in Richtung LED. Angesichts des zunehmenden regulatorischen Drucks, der steigenden Energiekosten und des Strebens nach höherer Effizienz ist die Nachrüstung nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Franz drückt es so aus: „Was wir jetzt erleben, ist ein Umdenken. Es geht nicht nur darum, Energie zu sparen; es geht darum, besser, schneller und profitabler anzubauen.“